Wenn du an Bergwanderungen denkst, was kommt dir als Erstes in den Sinn? Sonnenschein, blauer Himmel und grüne Wiesen wahrscheinlich – aber sicherlich nicht - 18°, Schnee, Eis und nahende Dunkelheit.
Die wenigsten Menschen haben Erfahrung mit dem Winterwandern, und auch wir müssen zugeben, dass wir am Anfang großen Respekt hatten...
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Hi! Ich bin Elisa und bereise gemeinsam mit meinem Partner Ron die Welt. Für unsere Arbeit als Content Creator sind wir immer auf der Suche nach den schönsten Locations. Dafür sind wir mehrmals im Jahr mit dem Wohnmobil auf Shootingreisen unterwegs. Auf unserer letzten Winterreise hat uns BLACK CREVICE als Outdoorausstatter begleitet.
Norwegen ist eines der Länder, das uns sofort in seinen Bann gezogen hat! Atemberaubende Landschaften mit hohen Bergen, weißen Stränden sowie eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt gibt es hier zu entdecken. Da wir das Abenteuer lieben, sind wir anders als die meisten Touristen nicht im Sommer hier, sondern haben uns im Dezember in den hohen Norden gewagt. Was wir dort erlebt haben und wie unser Fazit zu Jacken, Schneeschuhen und Co. ist, erfahrt ihr in diesem Reisebericht.
Unser erstes Ziel, der Dovrefjell-Nationalpark, ist die Heimat der einzigen Moschusochsenpopulation Norwegens. Der Moschusochsenpfad bietet Wanderern die Möglichkeit, diese prähistorisch anmutenden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Die Wege variieren in ihrer Länge und führen durch unterschiedliche Landschaften, darunter Birkenwälder und karge Berge.
Ein besonderer Anblick bietet sich vom Aussichtspunkt Høgsnyta, unserem heutigen Ziel, das auf 1.320 Metern Höhe einen Panoramablick auf die Region gewährt.
Ein komisches Gefühl überkommt uns, als wir bei -18,5 Grad die Wohnmobile verlassen. Unsere alpine Erfahrung im Schnee beschränkt sich bis jetzt aufs Skifahren. Bei Minusgraden in den Bergen zu wandern, ist dagegen absolutes Neuland.
Damit trotz der Eiseskälte niemand friert, haben wir den Zwiebellook perfektioniert und sind von Kopf bis Fuß in BLACK CREVICE eingehüllt. Socken und lange Unterwäsche aus Merinowolle bilden die Basis. Darüber kommen eine Wanderhose, ein Funktionsshirt und eine dünne Funktionsjacke. Die letzte Schicht bilden Skijacke und -hose. Zuletzt schlüpfen wir noch in unsere Wanderschuhe und runden unser Wanderoutfit mit Stirnband, Brille und wasserdichten Handschuhen ab.
Dann kann es endlich losgehen. Obwohl es eiskalt ist, könnte das Wetter nicht schöner sein. Keine einzige Wolke zeigt sich am Himmel, und so wandern wir durch ein eisiges Winterwunderland.
Da es sich um einen Pfad handelt, der auch im Winter häufig begangen wird, verzichten wir bei dieser Wanderung bewusst darauf, unsere Schneeschuhe schon einzuweihen. Worauf wir nicht verzichten, sind die Wanderstöcke, die uns, auch wenn der Schnee an einigen Stellen tiefer wird, ein sicheres Gefühl geben.
Im Sommer habe ich bis jetzt auch bei langen Wanderungen freiwillig auf Wanderstöcke verzichtet. Erst jetzt fällt mir auf, wie angenehm diese Unterstützung beim Laufen ist.
Es wird steiler, und uns wird wärmer. Wer hätte gedacht, dass man bei solchen Minusgraden ins Schwitzen gerät? Praktisch, dass Jacken und Hosen ein Belüftungssystem haben, welches man einfach per Reißverschluss öffnen kann.
Während der Wanderung mache ich die Belüftung für die anstrengenden Stücke immer wieder auf und schließe sie sofort, sobald es wieder ein wenig leichter weitergeht. Im Winter ist die Gefahr, sich geschwitzt zu erkälten, besonders hoch, daher fanden wir es wirklich angenehm, dass unsere Kleidung so viel Flexibilität bietet.
Wir wandern weiter, aber von Moschusochsen ist kilometerweit keine Spur zu erkennen, dafür ist der Aussichtspunkt nicht mehr weit. Nur noch ein kleiner Hügel muss bezwungen werden, dann haben wir es geschafft. Wir stehen in der schönsten Landschaft und haben einen einmaligen 360-Grad-Ausblick. Auch wenn wir die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben, gestehen wir uns ein, dass wir die Ochsen heute wohl nicht mehr finden werden. Zu weitläufig ist das Gebiet, und die Tiere sind in der Landschaft nur schwer zu erkennen. Dennoch hat sich die Wanderung mehr als gelohnt.
Wir verweilen noch ein wenig am Aussichtspunkt, bevor wir glücklich unseren Heimweg antreten. In Norwegen wird es im Winter früh dunkel, das heißt, man sollte sich beim Wandern nicht zu viel Zeit lassen und die Routen genau planen.
Zurück an unseren Fahrzeugen angekommen, drehe ich mich noch einmal um und schaue in die endlose Weite. Insgeheim bin ich ein kleines bisschen froh, dass wir die Moschusochsen heute nicht gefunden haben. So haben wir wenigstens einen Grund, ganz bald noch einmal in diesen wundervollen Nationalpark zurückzukommen. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
Der Borgefjell-Nationalpark, welcher an der Grenze zu Schweden verläuft, bietet eine beeindruckende und unberührte Naturlandschaft. Wir haben uns einen friedlichen Stellplatz für die Nacht mitten im Nationalpark ausgesucht.
Als wir diesen erreichen, werden all unsere Erwartungen übertroffen: Wir sind umgeben von hohen Bergen, einem eingefrorenen Fluss, Wäldern und wie immer unendlicher Weite.
Der Schnee liegt hoch, und wir freuen uns darauf, hier mit unseren Schneeschuhen zu wandern. Schon bei der letzten Wanderung haben uns die Wanderschuhe begeistert. Bequem, wasserdicht und trotzdem leicht. Schnell stellen wir fest, dass die Schneeschuhe das Ganze nur besser machen!
Während wir bei der letzten Wanderung teilweise knietief im Schnee versunken sind, läuft es sich jetzt viel einfacher. Je mehr Schnee liegt, desto mehr Spaß macht es mit den Schneeschuhen.
An einigen Stellen ziehen wir diese jedoch auch aus, wie zum Beispiel bei der Überquerung einiger Hängebrücken, die zur Wanderung Simskardrunden, für welche wir uns heute entschieden haben, gehören.
Wir genießen die Aussicht, machen eine Pause und trinken einen Tee.
Auf der ganzen Wanderung kommt uns nicht ein Mensch entgegen. Wir sind komplett allein in der Natur und genießen jede Sekunde die Aussicht und die Geräusche des knisternden Schnees, der sich unter unseren Schneeschuhen zusammenpresst.
Leider genießen wir diese einmalige Landschaft ein bisschen zu sehr und vergessen dabei ganz, dass die Sonne so weit im Norden schnell untergeht.
Es beginnt zu dämmern, und wir haben noch ein Drittel der Wanderung vor uns. Gut, dass in unseren Rucksäcken alles Wichtige Platz hat! So haben wir neben Thermoskannen, Kameras und Co. auch Platz für unsere Stirnlampen, die uns den Rest der Wanderung retten.
Die letzten Meter ist es stockdunkel. Obwohl die Temperatur noch einmal gesunken ist und ich sonst schnell friere, ist mir nicht kalt. Über uns scheinen die Sterne um die Wette, und man sieht sogar die Milchstraße. Es ist spannend im Dunkeln zu laufen, aber als unsere Kopflampen in der Ferne die Wohnmobile anleuchten, bin ich insgeheim trotzdem erleichtert, dass wir ein weiteres Abenteuer gemeistert haben.
Seit vielen Kilometern gibt es, außer ein paar Bahngleisen, die parallel zu der Straße verlaufen, auf der wir uns befinden, weit und breit nichts! Genau deshalb freuen wir uns so auf unseren heutigen Stopp: das Arctic Circle Center.
Wie der Name schon verrät, beginnt hier der Polarkreis, den man dank des interessanten Gebäudes, einiger Denkmäler und Skulpturen nicht verfehlen kann. Im Winter ist es hier leer, und das Besucherzentrum ist geschlossen, aber ringsherum gibt es viel zu entdecken.
Da es schon spät ist, verbringen wir den Abend in unseren Fahrzeugen und halten dabei Ausschau nach Nordlichtern. Die nächste Wanderung starten wir am nächsten Morgen früh. Da der Schnee hier nicht zu hoch liegt und Unebenheiten sowie große Steine überall auf dem Gebiet verteilt sind, verzichten wir auf unsere Schneeschuhe.
Beim Winterwandern ist es wichtig, sich über Apps wie z. B. Komoot mit GPS navigieren zu lassen. Im Sommer gut sichtbare Wege werden unter Schnee und Eis schnell unauffindbar, und ehe man sich versieht, kann man vom Weg abkommen. Auch heute müssen wir unseren Weg immer wieder korrigieren. Der eisige Wind pfeift uns um die Ohren, und obwohl wir gehofft hatten, dass das Wetter etwas aufklart, ist leider genau das Gegenteil der Fall. Ich bin froh, dass wir uns heute nur für eine 3-km-Rundwanderung direkt über dem Arctic Circle Center entschieden haben.
Was sind schon 3 Kilometer und nur wenige Höhenmeter? Im Winter ganz schön viel, wenn Schnee, Eis und Wind mit im Spiel sind. Ich ziehe die Kapuze meiner Jacke fester zu und bin in Gedanken schon beim Tee im Wohnmobil.
Mittlerweile sind wir auf den Lofoten, unserem Hauptreiseziel, angekommen. Wir hatten das Glück, schon viele Orte dieser Welt bestaunen zu dürfen, aber die Lofoten haben etwas Einzigartiges, das es so wohl kein zweites Mal gibt.
Ein Fotohighlight jagt das nächste: Hohe Berge vor weißen Stränden, blutrote Sonnenuntergänge, eine faszinierende Tierwelt, beste Chancen auf Nordlichter sowie die kleinen roten Fischerhütten sind nur ein paar Argumente für eine Reise hierher. Fotografen und Outdoorliebhaber kommen jedenfalls voll auf ihre Kosten. Auch hier gilt: Im Winter ist man quasi alleine!
Während es einige leichte Wanderungen oder eher gesagt Spaziergänge wie z. B. die Begehung von Reine, einem schönen Fischerdörfchen, oder Spaziergänge durch Örtchen wie den Nusfjord gibt, wollen wir definitiv mehr. Hoch auf die Berge!
Dafür lesen wir uns die Wanderbeschreibungen ganz genau durch. Manche Wege sind offiziell gesperrt, und von anderen Wanderungen wird aufgrund von schlecht erkennbaren Schneekanten, Steinschlägen und schlechten Bedingungen im Winter grundsätzlich abgeraten. Doch zwei letzte Wanderungen in Norwegen wollen wir uns trotzdem nicht entgehen lassen und fahren dafür in den nächsten Tagen zu zwei weiteren Highlights.
Die Wanderung ist mit etwa einer Stunde Aufstieg (im Sommer) überschaubar und daher auch bei Einheimischen für eine „Sonntagstour“ beliebt. Passend also, dass wir am Wochenende hier sind.
Und tatsächlich: Eine Handvoll Norweger begegnen uns kurz nach Start der Wanderung. Der Aufstieg erfolgt über einen dank Fußspuren unserer Vorgänger gut sichtbaren, jedoch teilweise steilen Pfad. Dieser führt uns direkt zum Gipfel, von wo wir einen Ausblick über das Meer und die wunderschöne Region haben.
Da so weit im Norden die Sonnenauf- und -untergänge den ganzen Tag andauern, ist das Licht durchgehend wunderschön!
Auf dem Gipfel verhalten wir uns vorsichtig, gehen kein Risiko ein und halten einen großzügigen Sicherheitsabstand zu allen Kanten. Doch während wir die Aussicht genießen, schlägt das Wetter um, und über dem Meer beginnt es in der Ferne stark zu schneien. Es wird Zeit, den Heimweg anzutreten.
Ich bekomme kurz Angst, denn das Wetter in den Bergen sollte man nicht unterschätzen. Zügig beginnen wir den Abstieg. Das Licht verfärbt sich orangerot, und die ersten Flocken fallen an mir vorbei.
Wow, ich bin sprachlos. Ein solches Licht hatte ich noch nie gesehen. Doch zum Genießen bleibt leider wenig Zeit, und so steigen wir schnell, aber konzentriert den Berg wieder hinunter.
Bevor wir die Rückreise antreten, steht eine letzte Wanderung auf unserem Plan.
Wir sind in Henningsvær, welches auch als das Venedig des Nordens bekannt ist, da Brücken die unzähligen kleinen Inseln miteinander verbinden.
Während ein Teil unserer Gruppe beschließt, gemütlich durch die Stadt zu spazieren, einen Kaffee zu trinken und die Aussicht von unten zu genießen, möchten Ron und ich noch einmal hoch hinaus!
Passend zu meiner guten Laune habe ich mich für unsere letzte Wanderung auf den Lofoten in mein gelbes Eyecatcher-Outfit geworfen und bin voll motiviert.
Der Festvågtind in Henningsvær liegt vor uns und soll atemberaubende Aussichten bereithalten. Obwohl wir die ersten paar hundert Meter des schwierigen Aufstiegs meistern, müssen wir uns eingestehen, dass das, was wir hier machen, zu gefährlich ist! Der steile Aufstieg über Eisplatten, Schnee und den losen Untergrund, der teils aus großen und losen Steinen besteht, ist zu schlecht einzuschätzen. So beschließen wir, einfach eine Weile hier oben zu sitzen, die Aussicht zu genießen und die letzten Wochen ein wenig Revue passieren zu lassen.
In den letzten Wochen haben wir so viele einmalige Eindrücke gesammelt. Wir hatten Zeit, uns auf Norwegen und die Natur einzulassen und haben dadurch eine ganz besondere Verbindung zu diesem Land aufbauen können. Eis, Schnee und hohe Minusgrade sind für viele Menschen ein Grund, sich nicht in die Natur zu trauen, doch das muss nicht sein!
Gute Vorbereitung, richtiges Equipment, warme Kleidung und ein gesunder Respekt vor extremen Bedingungen sind die Grundlage für ein sicheres Abenteuer. Wir haben stets auf unseren Instinkt gehört, sind wenige Risiken eingegangen und haben uns über das Terrain und die Wanderungen informiert. Das hat uns, neben unserer Outdoorausrüstung von BLACK CREVICE, die uns nie im Stich gelassen hat, die Möglichkeit gegeben, etwas völlig Neues auszuprobieren.
Die Glücksgefühle, die ein solcher Tag in der Natur auslöst, und die Erinnerungen, die wir an die Wanderungen haben, sind unbeschreiblich, und deshalb kann ich es kaum erwarten, bis endlich das nächste Abenteuer beginnt.
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